Als Meinolf Schröder 1964 als junger Lehrer nach Bork kam, scharte der begeisterte Sänger gleich Kinder um sich, die seine Leidenschaft teilten. Als er dann im selben Jahr dem MGV Bork beitrat, war schnell der Gedanke geboren mit den Kindern eine Chorgemeinschaft zu bilden.
Zum ersten mal stellte sich 1966 der Kinderchor mit dem MGV zusammen der Öffentlichkeit. Nach diesem Erfolg kannte der Siegeszug der Dorfspatzen kein halten mehr.
1969 wurden die Spatzen in den Deutschen Sängerbund aufgenommen.
In den darauf folgenden Jahren mauserten sich die Spatze zu einem begehrten Kinderchor, der besonders in der Weihnachtszeit bei den verschiedensten Anlässen ein gern gehörter Gast war.
1977 wurde der Chor zur Preisverleihung für die schönsten Dörfer nach Schmallenberg eingeladen. Vor über 2000 Zuhörern hatten die Spatzen die Herzen im Sturm erobert. Als dann als Zugabe noch der „Spatzenboogie“ erklang, kannte die Begeisterung kein halten mehr.
Die erste Rundfunkaufnahme bescherte den Spatzen der Umstand, dass der WDR musikalische Untermalung für die Verleihung der Stadturkunde suchte. Die Spatzen sangen dazu „Unsere Stadt ist unsere kleine Welt“.
Als der Ministerpräsident Johannes Rau 1979 seinen Besuch in Selm angesagt hatte, durften die Spatzen natürlich nicht fehlen. Er spendierte auf die Schnelle 80 Eis und lud die Kinder zum Tag des Kindes nach Düsseldorf ein. Der Besuch beim Landesvater war natürlich etwas Besonderes. Und zum Tag des Kindes berichteten auch gleich 3 Fernsehanstalten über die jungen Sängerinnen und Sänger aus Bork.
Im Jahre 1979 feierte der MGV Union Bork sein 100jähriges Bestehen, bei dem die Spatzen bei den Feierlichkeiten und Konzerten natürlich dabei waren. Immerhin gab es die Spatzen da auch schon 15 Jahre.
Da es nicht immer nur Bergauf gehen kann, hatte sich 1982 so etwas wie eine Krise entwickelt. Viele ältere Kinder verließen den Chor und die Kleineren konnten das nicht wieder auffangen. Mit einigen Umorganisationen und dem Willen zum Weitermachen wurde die Krise überstanden.
Beim Kreischorkonzert 1983 im Hilpert Theater wirkten die Borker Spatzen mit und erlangten für die vorgetragenen Weihnachtslieder den verdienten Applaus.
Ihr 20-jähriges Bestehen feiern die Spatzen 1984 mit dem Musikschulorchester des Kreises Lüdinghausen mit einem Festkonzert im Stadttheater Lünen. An ihrem „Spatzensonntag“ feiern sie mit den Borker Vereinen und stellen ein Programm auf für die Aktion Sorgenkind. Mit weit über 2000 Gästen kommt ein stattlicher Betrag von fast 10 000 DM zusammen.
Die Chorgruppe Peter Kapeller besingt 1985 eine Schallplatte mit plattdeutschen Liedern, auf der auch die Spatzen zu hören sind.
Bei der 40-Jahrfeier des Landes NRW sind die Spatzen in die Düsseldorfer Tonhalle geladen.
1987 tragen die Dorfspatzen zu einem Chorkonzert des MGV Union Bork in der Mensa der BPA zum Gelingen des Festes bei.
Mit musikalischen Einlagen trägt der Spatzenchor in der Halle Münsterland bei der Endausscheidung im Plattdeutschen Lesewettbewerb bei.
Zu seinem 25-jährigen Jubiläum lädt der Chor die gesamte Bevölkerung zum Spatzensonntag ein.
Als Meinolf Schröder als Rektor nach Cappenberg und später nach Lünen Wethmar versetzt wird, verliert er leider den Kontakt zu den Borker Kindern. Die älteren Kinder bleiben ihm treu, doch der Nachwuchs bleibt aus.
Im Jahre 1992 einigt man sich, die Spatzen mit einer Abschlussfete einschlafen zu lassen. Besser einen guten Chor aufgeben als sang und klanglos unterzugehen.
Als Meinolf Schröder wieder nach Hause zu seiner Schule nach Bork kommt sind die Spatzen bereits „Historie“.